17. Schülerfilmfestival NRW in Marl

Junge Filmprofis: Siegerehrung am 3. Dezember 2016

Seit Jahren engagiert sich die GEW NRW in der Förderung des Schülerfilmfestivals NRW, das 1995 in der Grimme-Stadt Marl ins Leben gerufen wurde. Die Bildungsgewerkschaft beteiligt sich in der Jury und vergibt auch eigene Preise bei den jährlichen Wettbewerben. Das Motto der Festivals „Marl Goes Babelsberg“ spielt auf den Hauptpreis an, der eine Reise zu den Filmstudios in Babelsberg beinhaltet.
17. Schülerfilmfestival NRW in Marl

Foto: Jan Hendrik Blanke

Die Sieger*innen können die Filmstudios inklusive Führung durch die legendären Kulissen berühmter Spielfilme und spannendem Background-Programm erleben. Kein Preis zum Verjubeln, sondern aus Sicht der Sponsor*innen ein Preis, der eine konkrete Hinführung zur professionellen Filmarbeit darstellt. Dabei schwingt auch immer Hoffnung mit, dass unter den Preisträger*innen vielleicht der „Junge Deutsche Film“ von morgen seinen Nachwuchs rekrutieren könnte.

17 Teilnehmer*innen in der Endrunde des Schülerfilmfestivals

Am 2. und 3. Dezember 2016 tagte die Jury zum 17. Mal, um aus der Endrunde aus 17 Teilnehmer*innen die diesjährigen Sieger*innen zu küren. Alle Schulformen und Jahrgangsstufen waren in der Vor- und Endrunde vertreten, zum ersten Mal auch junge Erwachsene eines Weiterbildungskollegs. Die Stilformen und Formate der Beiträge gingen quer durch alle Genres – vom Triller, über Action, Science-Fiction und Musikfilm bis zu Parodie, Animation und Dokumentation.

Die schöne neue Welt und ein Totentanz – Beiträge in außergewöhnlicher Qualität

Den ersten Platz holten die Jungfilmer*innen vom Lindengymnasium Gummersbach mit ihrem nahezu festivalreifen Science-Fiction-Kurzfilm „Native“, der eine bedrückende Vision der „schönen neuen Welt“ einer zukünftigen Big-Brother-Kultur in Szene setzt. Am Hauptgewinn, der Reise nach Babelsberg, durfte diesmal auch der zweite Preisträger teilnehmen: Der Schüler, der für das Marie Curie Gymnasium Düsseldorf mit „Der Totentanz nach einer Ballade von Johann Wolfgang von Goethe“ einen nahezu hauptpreiswürdigen Beitrag eingereicht hatte. Die Qualität des Beitrages war so außergewöhnlich und der junge Cineast so begabt, dass die Jury diese ungewöhnliche Entscheidung traf.

Preis der GEW NRW geht an eine Förderschule in Dortmund

Die GEW NRW vergab ihren Preis von 200,- Euro an die Film-AG-Schüler*innen der Förderschule Paul-Dohrmann-Schule in Dortmund, die mit ihrer Animation „Hemma? Hemma ma ma“ wie auch mit drei weiteren Kurzfilmen das Publikum im wahrsten Sinne des Wortes verzaubert hatten. Alle vier Animationen sind mit viel Humor und Mutterwitz ausgestattet und erzählen kleine Geschichten, die alle einen roten Faden haben: Am Ende wird alles gut und die Welt ist eine bunte Welt, in der der eigene Platz zu finden und zu behaupten ist.

Eine „Lobende Erwähnung“ vergab die Jury für den nichtfiktionalen Beitrag „Zeitlos“ der Realschule Am Kreuzberg in Nephten, der den Tagesablauf einer allein wohnenden älteren Frau in einfühlsamen Szenen begleitet mit dem Leitmotiv einer tickenden Uhr.

Anmeldeschluss für das 18. Schülerfilmfestival im Herbst 2018 ist der 5. Oktober 2017. Mehr Informationen über das vergangene und das kommende Filmfest gibt es bei dem Festivalleiter Jan-Hendrik Blanke, jan.hendrik.blanke@schuelerfilmfestival-nrw.de.

Gabriele Fleischauer-Niemann