Die 400 Delegierten des Gewerkschaftstages wählten den Vorstand neu und legten die inhaltlichen Akzente für die kommenden Jahre der Bildungsgewerkschaft fest. Als Vorsitzende wurde Ayla Çelik mit 92 Prozent gewählt. Sie führt seit 2021 die GEW NRW an. Çelik betonte: „Wir brauchen endlich einen Neustart für die Bildung in NRW. Seit Jahrzehnten investiert NRW völlig unzureichend in die Bildung. Wir erwarten von einer neuen Landesregierung hier ordentlich nachzulegen. Und dabei ist keine Zeit zu verlieren. Hendrik Wüst hat unsere Forderung aufgenommen, die Eingangsämter endlich verfassungskonform mit A 13 zu besolden. Seit Jahren haben wir uns mit der Kampagne JA 13 dafür stark gemacht. Die Kolleg*innen haben lange genug gewartet, jetzt muss gehandelt werden: A 13 Z/ EG 13 im Eingangsamt muss in den ersten 100 Tagen einer neuen Regierung kommen!“
Neu gewählt als stellvertretende Vorsitzende wurde Kerstin Salchow, Gesamtschullehrerin und Personalrätin aus Bad Honnef. Salchow thematisierte besonders notwendiges Handeln zur Geschlechtergerechtigkeit. „Feminismus ist kein Hobby, sondern Grundlage für die Umsetzung des Artikel 3 des Grundgesetzes. Sich gegen jegliche Art von gruppenbezogener Feindlichkeit und sexistisch legitimierter Gewaltverhältnisse zu wenden, ist für uns Gewerkschaften eine Herzensangelegenheit. Wir brauchen unbedingt eine Aufwertung der vor allem von Frauen ausgeübten sozialen Berufe! Dazu tritt das gleichwertige Vergüten der Arbeitsleistung, das neue Bewerten von Entlohnung und Arbeitszeit wie auch das Stärken der Frauen, Unterstützen der Männer und eine Überwindung der rein binären Betrachtung der Geschlechter“, so Salchow, die 62 Prozent Zustimmung erhielt.
Ebenfalls neu ins Amt gewählt wurde Stephan Osterhage-Klingler. Der Förderschullehrer und Personalrat aus Detmold übernimmt das weitere Amt des stellvertretenden Vorsitzenden. 97 Prozent der Delegierten votierten für den Detmolder. Osterhage-Klingler fordert von der kommenden Landesregierung mehr für Bildungsgerechtigkeit zu tun. „In NRW lebt jeder fünfte Mensch unter 18 Jahren in Armut. Gute Bildung kann den Teufelskreis der Armut durchbrechen. Wir brauchen endlich ein Bildungssystem, das von der Kita über die Schulen bis hin zu den Hochschulen und der Weiterbildung gleiche Chancen für alle ermöglicht. Hierfür brauchen wir deutlich mehr gut ausgebildete Fachkräfte in allen Bildungseinrichtungen und auch einen Sozialindex, der seinen Namen verdient und nicht nur den Mangel umverteilt“, so Osterhage-Klingler auf dem Gewerkschaftstag.
Wiedergewählt wurde auch Christian Peters, der das Amt des Kassierers weiterhin übernimmt. Nicht mehr als stellvertretende Vorsitzende angetreten waren Marion Vittinghoff und Sebastian Krebs, die bereits am Vorabend mit Dank verabschiedet wurden.
Bei den inhaltlichen Beratungen stehen auf dem Gewerkschaftstag besonders die Themen Kinderarmut, Chancengleichheit in der Bildung, Fachkräftemangel, gute Arbeit, Bildungsfinanzierung und Entlastungen im Mittelpunkt. Die Bildungsgewerkschaft GEW NRW organisiert mehr als 47.000 Mitglieder in Nordrhein-Westfalen aus allen Bildungsbereichen: Frühkindliche Bildung, Schule, Hochschule und Weiterbildung.
Hinweis
Pressefotos und Kurzlebensläufe von Salchow und Osterhage-Klingler finden Sie in unserem Pressebereich.
Christoph Alt
Pressesprecher und Referent für Öffentlichkeitsarbeit der GEW NRW
Mail: christoph.alt@gew-nrw.de
Mobil: +49 160 96403751