Das vorgelegte Modell führt in der Konsequenz zu mehr Planungssicherheit für Träger und Beschäftigte: „Wir haben uns immer gegen das System der Kindpauschalen ausgesprochen. Sie waren verantwortlich für die Deckelung der realen Personalkosten in den Einrichtungen. Wir brauchen mehr Geld für eine spürbare Verbesserung des Fachkraft-Kind-Schlüssels, nur so gibt es mehr Qualität in der frühkindlichen Bildung“, erklärte die Vorsitzende der GEW NRW Dorothea Schäfer anlässlich der parlamentarischen Initiative der SPD-Fraktion, die am 15. Januar 2018 der Presse vorgestellt wurde.
Die GEW-Landesvorsitzende bekräftigte in diesem Zusammenhang die Forderung der GEW NRW nach einer Verbesserung des Fachkraft-Kind-Schlüssels: „Die Betreuungsrelation muss für Kinder unter zwei Jahren 1:3 sein, für zwei bis vier Jahre 1:5 und für Kinder zwischen vier und sechs Jahren 1:8. Dazu kommen 30 Prozent Verfügungszeit etwa für Vorbereitung, Eltern- und Teamgespräche. Außerdem braucht es Vertretungsreserven für Krankheit, Urlaub und Fortbildung des Personals.“
Das von der SPD vorgelegte Modell sieht neben einer Sockelfinanzierung einen belegungs- und sozialraumabhängigen Zuschuss vor. „Wir halten zusätzlich einen einrichtungsbezogenen Sozialindex, also die Einbeziehung sozialer Daten – Anzahl der nichtdeutschsprachigen Kinder, Sozialleistungsbezug und Kinder mit erhöhtem Förderbedarf – für notwendig. Ungleiche Bildungs- und Fördervoraussetzungen der Kinder müssen im Sinne sozialer Gerechtigkeit auch ungleich finanziert werden“, ergänzte Dorothea Schäfer. In einem gemeinsamen Forderungspapier hatten DGB, Ver.di und GEW gefordert, finanzschwachen Kommunen zusätzliche Mittel zur Verfügung zu stellen, um die Realisierung vergleichbarer Bildungs- und Lebensbedingungen zu unterstützen.
Berthold Paschert
Pressesprecher
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