NRW-weit waren alle Hochschulbeschäftigten in Wuppertal zum Warnstreik aufgerufen, den auch studentische Beschäftigte und wissenschaftliche Hilfskräfte unterstützten. „Beschäftigte an Hochschulen hangeln sich von Zeitvertrag zu Zeitvertrag mit immer kürzeren Zeitverträgen und immer größeren Belastungen“, betonte dort Daniel Merbitz, Verhandlungsführer für die GEW und Vorstandsmitglied. „Sie haben in kurzer Zeit Konzepte für Online-Lehre entwickelt und setzen jetzt ein Präsenzsemester unter Pandemiebedingungen um. Aber die Arbeitgeber bieten nichts – keine Dauerstellen für Daueraufgaben, keine 5 Prozent mehr, keine Anerkennung. Auch beim Tarifvertrag für studentische Beschäftigte wollen sie nicht einmal mit sich reden lassen. Diese Verweigerungshaltung der Arbeitgeber ist unverantwortlich – wir können sie nur mit mehr Druck beantworten.“
Beim Warnstreik in Duisburg erklärte Ute Lorenz, Expertin für öffentliches Dienstrecht und Mitbestimmung der GEW NRW: „Wir haben in den bisherigen Verhandlungsrunden, nur ein ‚Nein‘ der Arbeitgeber gehört. Dies ist ein ‚Nein‘ zu Anerkennung und Wertschätzung. So wird der öffentliche Dienst nicht attraktiv, so geht man nicht mit Beschäftigten um. Nur in Sonntagsreden den Lehrkräften zu danken, kann nicht alles gewesen sein. Wir brauchen echte Verbesserungen und Anerkennung für den Wahnsinnsjob in der Pandemie. Deshalb sind 5 Prozent mehr, mindestens 150 Euro, notwendig und absolut angemessen.“ Der Warnstreik fand an der Green Gesamtschule in Duisburg statt.
Der stellvertretende Vorsitzende der GEW NRW, Sebastian Krebs, unterstrich beim Warnstreik in Düsseldorf die enormen Leistungen und Kreativität der Kolleg*innen in Pandemiezeiten: „Uns alle vereint, dass wir unser Bestes gegeben und mit Fantasie und kreativen Lösungen unsere Pflicht erfüllt haben. Auch gerade da, wo der staatliche Rahmen mangelhaft war, haben wir ein ums andere Mal verhindert, dass die Karre an die Wand gefahren wurde. Deshalb braucht es jetzt auch Anerkennung: Eine stufengleiche Höhergruppierung ist da das Mindeste!“
Jochen Bauer, Tarifexperte der GEW NRW, unterstrich beim Warnstreik in Essen noch einmal die Forderungen nach Anerkennung von Lebensleistung: „Da arbeitet jemand jahrelang für andere, opfert seine Freizeit, um Schüler*innen zu unterstützen – und soll dann mit Krümeln abgespeist werden? So geht es nicht. Wir brauchen eine faire Ausgestaltung der Erfahrungsstufe 6!“
Für den 25. November 2021 plant die GEW NRW gemeinsam mit den anderen Gewerkschaften eine Großdemonstration in Düsseldorf, um vor der dritten Verhandlungsrunde am 27. und 28. November 2021 den Forderungen der Beschäftigten Nachdruck zu verleihen.
Hintergrund
Im Rahmen der Tarifauseinandersetzung mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) finden landesweit regional verteilt und gestaffelt Warnstreiks statt. In der zweiten Verhandlungsrunde Anfang des Monats hatten die Arbeitgeber kein Angebot vorgelegt und alle Forderungen der Beschäftigten zurückgewiesen. Stattdessen wurde versucht, Verschlechterungen für die Beschäftigten durchzusetzen. Alle Informationen finden Sie online unter gew-nrw.de/dasgewinnenwir.
Christoph Alt
Pressesprecher und Referent für Öffentlichkeitsarbeit der GEW NRW
Mail: christoph.alt@gew-nrw.de
Mobil: +49 160 96403751
Frei verwendbare Pressefotos der Vorsitzenden der GEW NRW finden Sie unter gew-nrw.de/presse.