Arbeitgeber ignorieren Not der Beschäftigten

Auftakt zur Tarifrunde TVöD 2023

Arbeitgeber ignorieren Not der Beschäftigten

Potsdam, 24.01.2023 - Heute ist in Potsdam die erste Runde der Tarifverhandlungen für rund 2,5 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen zu Ende gegangen. Die Gewerkschaften bekräftigten ihre Forderung nach 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro. Für die Arbeitgeberseite führten die Präsidentin der Vereiniung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) Karin Welge und Bundesinninenministerin Nancy Faeser die Verhandlungen. Sie wiesen die gewerkschaftlichen Forderungen als nicht finanzierbar zurück, ohne ein eigenes Angebot vorzulegen.

GEW-Tarifchef Daniel Merbitz kritisierte die ablehnende Haltung der Arbeitgeberseite als Ritual, das die Nöte der Beschäftigten ignoriert: "Schon im ganzen Jahr 2022 sind die Preise für die elementarsten Dinge, Lebensmittel und Energie, unerbittlich in die Höhe geschnellt. Um nicht in eine Notlage zu geraten, brauchen die Beschäftigten dringend eine kräftigte Gehaltssteigerung. Gerade in Krisenzeiten muss der öffentliche Dienst als Arbeitgeber attraktiv bleiben, damit ihm die Beschäftigten nicht davonlaufen. Ich fordere die Arbeitgeber auf, zur nächsten Verhandlungsrunde ein wertschätzendes Angebot vorzulegen. Sonst bleibt nur eine Antwort: verschärfte Warnstreiks."

Im Organisationsbereich der GEW wird für Beschäftigte im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst verhandelt, beispielsweise für Erzieher*innen und Sozialarbeiter*innen.

Die Verhandlungen werden am 22./23. Februar und vom 27. bis 29. März in Potsdam fortgesetzt.

Die Tarifrunde TVöD 2023

Angesichts der hohen Inflation fordern die Gewerkschaften kräftige Gehaltserhöhungen für die im öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen Beschäftigten. Die GEW vertritt in der Tarifrunde vor allem den Sozial- und Erziehungsdienst.

Quelle: GEW Tariftelegramm TVöD 24.1.2023