Pressemitteilungen 25.09.2025

Sind Düsseldorfer Grundschulleitungen gerade Spielball der Stadtpolitik?

Kunstobjekt: bunte angemalte mechanische Schreibmaschine.

Düsseldorfer Konzept zum OGS-Rechtsanspruch ohne Realitätsbezug

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Die Fachgruppe Grundschule hat von mehreren Düsseldorfer Schulleitungen Rückmeldungen zum aktuellen Dauerbrenner der städtischen Schulpolitik „Neues OGS-Konzept in der Grundschule“ bekommen; unisono wurde berichtet, dass Düsseldorfer Grundschulleitungen seit Schulbeginn noch nicht wirklich zu ihrem imaginären Geschäft der SCHUL-Leitung, Unterrichtsbegleitung und -planung gekommen sind.

Düsseldorf reagiert hier, bevor das Land Vorgaben macht. Das ist einerseits ein Pluspunkt und vor allen Dingen setzt man den OGS-Anspruch auf alle Kinder, nicht nur auf die Erstklässler*innen, um.

Aber es wird gravierende Veränderungen bei der Besetzung/Unterteilung des Personals nach Fachkräften und Hilfskräften geben und das schreit nach Sparmaßnahmen und Qualitätsverlust. Die Bildungsangebote können aufgrund des Zeitmodells unter Umständen nicht mehr in der bisherigen Vielfalt angeboten werden - hier besteht ebenfalls große Existenzsorge bei den Bildungsanbietern.

Weit weg von der Praxis….

Viel zu kurzfristig – in der zweiten Schulwoche – bekamen die Schulen „grünes Licht“, das neue OGS-Konzept der Stadt Düsseldorf an die Eltern weiterzugeben. Natürlich muss man einräumen, dass die Bedingungen schon vorher in verschiedenen Gremien kommuniziert worden waren und jeder Kritikpunkt, den man aus der Praxis schon deutlich kommen sah, „wurde mitgenommen“ - das wird es übrigens! Man fragt sich am Ende nur, wohin? 

Für die Schulen hieß das in den letzten zwei Wochen: Gespräche mit dem Lehrerkollegium und den OGS-Mitarbeitenden, zusätzliche Elternabende für alle Klassen, um die Eltern zu informieren und ihnen u.a. die Terminsetzung für die Wahl der OGS-Abholzeit des nächsten Schuljahres 2026/27 zu kommunizieren – die Entscheidung muss jetzt getroffen werden.
Dazu kam in dem Zusammenhang dann noch die Umstrukturierung der Anmeldegespräche, Infoabende und Tage der offenen Tür, um die neuen Erstklässler-Eltern ebenfalls intensiv darüber zu informieren.

Jetzt herrscht im Amt für Schule und Bildung offensichtliches Erstaunen über den Unmut der Eltern und den Pflegschaften über das starre Modell, die Abholbedingungen, die Sorge der Eltern um Qualitätsverlust, über den drohenden Wegfall der Bildungsangebote, die personelle Planung, die ganz bewusst das Risiko in Kauf nimmt, die Stellen von qualifiziertem und engagiertem OGS-Personal abzubauen. 
Aber genau auf diese Punkte haben die Schulleitungen, die OGS-Leitungen und einige Trägervereine in jeder der Informationsveranstaltungen hingewiesen Die Eltern sind zu Recht verunsichert.

Es scheint gerade ein schlechter Zeitpunkt zu sein, klare Aussagen zu bekommen, denn beide OB-Kandidaten positionieren sich natürlich ihren potentiellen Wählern gegenüber sehr zugewandt und „problemlösungsorientiert“ – sie „nehmen alles mit“ - womit das wohl zusammenhängt? 
Schon seltsam, dass schwarz-grün in Düsseldorf die gleichfarbige Landesregierung nicht überzeugen konnte, die gesetzlichen Regelungen für den Ganztag aufzustellen. Versagen auf allen Ebenen!

Dr. Sylvia Burkert
für das Leitungsteam