Spendensammlung: Die DGB-Gewerkschaften rufen zu Spenden für die Opfer des Angriffs auf die ver.di-Demo in München auf. Alle Informationen finden sich im Spendenaufruf, der unten zum Download hinterlegt ist.
Pressemitteilung der GEW Düsseldorf, 14.2.2025
Mit Abscheu und Entsetzen stehen wir vor dem Anschlag auf unsere Gewerkschaftskollegen in München. Unsere Gedanken sind bei denen, die verletzt wurden und denen wir eine schnelle körperliche und seelische Genesung wünschen.
Ein solch heimtückischer Angriff auf streikende und demonstrierende Kolleginnen und Kollegen macht zunächst einmal fassungslos und wütend.
Die Wut über eine derart sinnlose Tat darf uns aber nicht dazu verleiten, pauschale und gefährliche Urteile gegenüber "den Ausländern" zu fällen. Auch wenn die Häufung vergleichbarer Anschläge es schwer macht, von Einzeltaten zu sprechen, ist es falsch, jetzt den rechten politischen Parolen zu folgen, die diese Tat wieder zu Hetze und Hass nutzen werden.
Die Schülerinnen und Schüler, die Kolleginnen und Kollegen mit Einwanderungsgeschichte, die mit uns in diesem Land leben, verdienen unabhängig von unnachvollziehbaren Taten unsere Solidarität. Pauschale und vorschnelle Verurteilungen nützen niemandem und verschärfen nur die Vorurteile gegen Geflüchtete und Asylsuchende.
Die Debatte um die sogenannte „Remigration“ hat in den letzten Monaten bei vielen Jugendlichen mit Zuwanderungsgeschichte Ängste und Unsicherheit ausgelöst. Immer wieder berichten Lehrkräfte, dass sie von Schülerinnen auf mögliche Benachteiligung und im schlimmsten Fall auf eine drohende Abschiebung angesprochen werden. Pädagog*innen, die ihre Verantwortung ernst nehmen, versuchen, diese Ängste zu nehmen – doch sie wissen, dass diese Sorgen nicht unbegründet sind. Fremdenfeindliche und rechte Ideologien finden immer mehr Gehör in der Politik. Auch queere Schüler*innen fühlen sich zunehmend bedroht, da die Rechte der LGBTQIA+-Community von queerfeindlichen Parteien infrage gestellt werden.
Der Rechtsstaat zeichnet sich eben genau dadurch aus, dass er Täter bestraft aber Unschuldige schützt – unabhängig von Herkunft und Aussehen. Lasst uns deshalb auch nach dieser unerklärlichen Tat solidarisch zusammenstehen.
Wir denken an die Opfer unserer Schwestergewerkschaft VERDI!
Gabriella Lorusso, Dr. Sylvia Burkert
Leitungsteam