Auch in Düsseldorf können die ausgeschriebenen Stellen insbesondere an den Grundschulen nicht besetzt werden. Da helfen auch keine Abordnungen. Da hilft nur: Endlich A13 für alle, denn die Abordnungen kann man nur verhindern, wenn Grundschule so attraktiv ist, dass genug reguläre Lehrkräfte gewonnen werden können.
Der Philologenverband NRW, Standesvertretung der Gymnasiallehrer, will A13 den Gymnasiallehrer*innen vorbehalten und zwar wegen „...deutliche(r) Unterschiede im Arbeitsalltag und bei der Arbeitsbelastung in den unterschiedlichen Schulformen.“ Im Klartext: Kein gleicher Lohn für gleiche Arbeit, wie es in der Landesverfassung steht und seit 2004 gilt, wonach die Ausbildung zum Grundschullehramt gleich lang und gleichwertig ist! Eine Kollegin aus einer Düsseldorfer Hauptschule schreibt uns zum Arbeitsalltag: “8 Unterrichtsstunden pro Tag, inklusive Vertretung in einer unbekannten Klasse plus Mittagsaufsicht mit Schlägerei. Dann völlig gestresst zu Hause mit Eltern telefonieren, die kaum Deutsch sprechen. Danach unsere Deutschklausuren in Klasse 8 korrigieren, in denen jedes, aber auch jedes Wort falsch geschrieben ist und der oft gute Inhalt mühselig erschlossen werden muss. Wie arrogant muss man sein.“
Die Situation an den Gymnasien ist ebenfalls nicht rosig: Kein Überhang, Korrekturbelastung bis zum Abwinken. "Vorgriffsstellen funktionieren schlecht", so Hanna Tuszynski , Personalrätin und Lehrerin am Gymnasium Gerresheim. „Berufsanfänger*innen werden unvorbereitet und unzureichend bis gar nicht begleitet irgendwo hingeschickt“, so Tuszynski. „Sobald G9 in der 13 angekommen ist, kehren die Kolleg*innen eh zurück an ihre Stammschule. Es ist an den Gymnasien wie überall: Eigentlich kann man überhaupt niemand entbehren.“
Es müssen mehr Lehrer*innen eingestellt werden, und das passiert nur dann
- wenn die Arbeitsbedingungen attraktiv sind
- A13 für alle, denn die Bedingungen an den Schulformen, wo‘s jetzt brennt, sind einfach schlecht
- wenn mehr Studienplätze da sind - in Düsseldorf kann man Lehramt gar nicht mehr studieren, der NC auf das Grundschulstudium ist immer noch da
- wenn es endlich vernünftige Seiteneinsteigerprogramme gibt: Warum sollte eine Seiteneinsteigerin in der Grundschule, die mit einem Studium für das gymnasiale Lehramt gerne an der Grundschule unterrichten und dort ihr Referendariat machen möchte – Fall aus der Praxis – das realisieren, wenn sie EG11/A12 erwartet statt A13? Ein irrsinniges System, denn die Kollegin kann nur über den Seiteneinstieg mit entsprechend niedrigerem Gehalt ihren Wunsch realisieren.
Es passierte bisher: Nichts!!!!! Das Einzige war die lächerliche Werbekampagne des Gebauer-Ministeriums, FDP: Job mit Kultstatus!
Das Feller-Ministerium muss nicht nur ankündigen, sondern liefern!
Gabriella Lorusso, Dr. Sylvia Burkert
Leitungsteam GEW Düsseldorf