„Sorgen bereitet nicht nur der OECD vor allem der „Zustand der Chancengleichheit in Deutschland“. Zwar hat sich auch die Spitzengruppe minimal verkleinert. Im Großen und Ganzen aber kann privilegiertem Nachwuchs weder eine Pandemie noch Lehrkräftemangel oder Reformchaos viel anhaben. 31 Prozent der 15-Jährigen in Deutschland leben in so guten Verhältnissen, dass sie sozioökonomisch weltweit zum obersten Fünftel gehören. Statistisch erreichten sie mit durchschnittlich 534 Punkten in Mathematik „einen der höchsten Werte für Schüler*innen mit ähnlichem sozioökonomischem Hintergrund“, so die OECD.“
Die Schüler am unteren Ende des soziale Gefüges können einfachste Aufgaben nicht lösen. Von 18 auf 30 Prozent stieg im Vergleich zu 2012 die Anzahl der 15-Jährigen, die es in Mathematik nicht über die unterste Kompetenzstufe hinaus schaffen.
Maike Finnern, GEW-Vorsitzende, bezeichnete die Ergebnisse der PISA-Studie 2022 als „erschütternd“. (Auszüge aus dem Artikel "Schlechtes Zeugnis für das deutsche Bildungssystem", erschienen auf gew.de)
Vor Ort haben unsere GEW-Vorstandsmitglieder Monika Maraun, Gabriella Lorusso, Patricia Ollesch und Hanna Tuszynski die Ergebnisse der PISA-Studie aus ihrem Unterrichtsalltag heraus analysiert und kommentiert. Daraus ist ein längerer Zeitungsartikel (NRZ, 10.12.2023) entstanden. Wir danken der NRZ für diese Möglichkeit.
Dazu die NRZ am 7.12.2023: "Pisa: NRW-Experte hat rigorose Idee - 'sozialer Sprengstoff'"
Und die Süddeutsche Zeitung am 17.5.2010: "Pisa funktioniert nicht wie die Bundesliga"
Im WDR am 5.12.2023 mit relativ vielen Zahlen und Interview mit Ministerin Feller: "Neue PISA-Studie: Deutsche Schüler stürzen ab"
Filiz Malci, "Der Einfluss des sozioökonomischen Status auf Schulleistungen", 2019; mit guten Erläuterungen zur Bedeutung des sozioökonomischen Status bei den PISA-Studien.