Neuigkeiten 15.12.2022

Zum Handlungskonzept von Schulministerin Feller zum Lehrermangel

MdL Ott, SPD, brachte es im Schulausschuss des Landtags auf den Punkt: Die Hütte brennt und Ministerin Feller kommt mit einem Eimer Löschwasser; nötig wäre ein Löschflugzeug!

Min.

Auch Düsseldorfer Lehrerinnen und Lehrer melden uns starke Zweifel an: Für Monika Maraun, Sprecherin der Fachgruppe Grundschule und Vorsitzende des ÖPR Grundschule (Örtlicher Personalrat), hört sich alles, was die Ministerin in ihrem Handlungskonzept zur Eindämmung des Lehrermangels auflistet, sehr lösungsorientiert an, aber: „Auf wessen Kosten soll das alles passieren? Unsere Sorge bleibt die tatsächliche Umsetzung.“

Die angekündigten Verwaltungsassistenten: Sie sollen die Lehrerinnen und Lehrer organisatorisch entlasten. Gabriella Lorusso, Lehrerin an der Gesamtschule Stettiner Straße, fragt dazu: „Gute Idee, aber wie viele wird es geben, wo werden sie eingesetzt?“

Erleichterung bei der Einstellung ausländischer Lehrerinnen und Lehrer: „Warum wurde die Hürde mit dem zweiten Fach bei den ausländischen Lehrkräften nicht abgeschafft? Das ist für die meisten ein unüberwindbares Hindernis, weniger die geplante Abkehr vom C2-Sprachniveau auf C1!“ (Gabriella Lorusso)

Verbesserter Seiteneinstieg: „Wie wird der Seiteneinstieg, der quantitativ zwar ausgeweitet wird, qualitativ begleitet? Die Fachkräfte an den Schulen haben dafür keine Kapazitäten!“, so Monika Maraun. „In Düsseldorf macht die Arbeit in den überaus großen Klassen Qualität für das einzelne Kind nur schwer möglich!“

Reduzierung der Teilzeit und vermehrte Abordnungen: Verlängerte Abordnungen, Teilzeit unterbinden, die Anfahrt von Schule zum Wohnort auf 50 km hochsetzen und die Rückkehr in den Beruf nach einer Elternzeit damit erschweren, wird familienunfreundlich und eine Belastung für die Kolleginnen und Kollegen – ein weiterer Vorschlag mit negativen Auswirkungen. Beurlaubungen sollen zukünftig erschwert werden! „Das wird Sprengstoff für die Personalräte sein. Die gesundheitlichen Überlastungen derer, die im System arbeiten, ist nach der Pandemie noch einmal deutlich gestiegen: Burnouts und BEM- Maßnahmen (Wiedereingliederung) sind Alltagsgeschäft in den Beratungen der Beschäftigten, da darf man die Möglichkeiten auf Reduzierung der Arbeitszeit nicht noch schmälern.“

Fazit:

  • Es ist gut, dass keine Vorgriffsstunden für das ausgelaugte Personal kommen – davor haben wir als GEW immer gewarnt, und das hätten wir auch nicht mitgemacht!
  • Ein verbesserter Seiteneinstieg könnte mittelfristig den Lehrermangel an den Grundschulen mindern.
  • Die Belastung für die Lehrkräfte bleibt unverändert bestehen trotz oder sogar eher wegen des Handlungskonzepts von Ministerin Feller.

Die Hütte brennt weiter!

Dr. Sylvia Burkert, Gariella Lorusso
Leitungsteam

Update: Artikel bei Antenne Düsseldorf